Blick auf einen Teil der Rennstrecke in Spielberg

Voller Erfolg in Österreich

Nach einer sehr anstrengenden Woche auf dem Red Bull Ring in Spielberg , konnten wir all die Mühen der letzten Monate in einen tollen Erfolg umwandeln. Nach einigen sehr guten Ergebnissen in Einzeldisziplinen, steht unter dem Strich ein vierter Platz Overall auf der Abrechnung.
Mit 22 Teammitgliedern konnten wir unter strengen coronabedingten Auflagen am 25.07. die Reise antreten. Im Gepäck die Campingausrüstung, eine komplette Werkstatt und natürlich unseren neuen Rennwagen, den F-115.

Nach der Ankunft wurde gleich das Lager aufgeschlagen und erste Vorbereitungen für den nächsten Tag getroffen. Am darauffolgenden Montag wurde die Box installiert, die für die nächsten vier Tage als Basisstation für unseren Renner dienen sollte. Unmittelbar danach ging es auch schon ins Scrutineering, der technischen Abnahme der Fahrzeuge, ohne deren Bestehen kein Auto das Licht der Rennstrecke erblicken kann. Die technische Abnahme konnte nach der Behebung einiger Mängel erfolgreich absolviert werden und der Tilt Table konnte Dank des hervorragenden Fahrwerks ohne Zwischenfall erledigt werden. Für den Noise Test und den abschließenden Brake Test reichte dann die Zeit nicht mehr aus.

Der F-115 in der technischen Abnahme

Der Dienstag stand dann zuerst im Zeichen der Statics, also der Präsentation des F-115 im Design, dem Cost Report und dem Business Plan Event. Gleich darauf ging es an die ausstehenden Test für den Noise und den Brake Test. So einfach wie beim abschließenden Bremsentest ging es bei der Messung der erlaubten 110dB nicht zu. Es braucht einige Iterationen am Fahrzeug, bis der erlaubte Pegel erreicht werden konnte.

Der F-115 in Startposition für das Beschleunigungsrennen

Nachdem auch diese Hürden geschafft waren, war klar, dass wir am nächsten Tag in die dynamischen Wettbewerbe einsteigen konnten. Auf dem Plan standen der Acceleration Lauf, das sogenannte Skid Pad und mittags dann die Autocrossläufe. Im Beschleunigungsrennen erreichten wir immerhin eine Zeit von 4,342s und damit den 7. Platz. Mit einer Zeit von 4,839s waren wir im Skid Pad nur 7/1000 langsamer als der Erstplatzierte Esslingen und erreichten damit den 2. Platz, was als hervorragende Bestätigung für die Qualität des Fahrwerks und natürlich auch des Fahrers gelten darf. So waren wir natürlich gespannt, was das Auto im AutoX am gleichen Nachmittag noch bringen würde. Im vierten Lauf konnten wir uns dort dann den 6. Platz sichern, eine gute Startposition für das Ausdauerrennen, dem Endurance am Donnerstag.

Ein Teil der Crew verfolgt den AutoX

Das Ausdauerrennen ist die Königsdisziplin für die selbstentwickelten Rennwägen der Formula Student. Etwa 22 Kilometer mit einem Fahrerwechsel nach der Hälfte der Strecke stellt Mensch und Maschine vor größte Herausforderungen. Das zeigt auch die Anzah der ins Ziel gekommenen Fahrzeuge. Von den 27 am Wettbewerb teilnehmenden Boliden sahen nur 12 die schwarz weiße Zielflagge. Unser Auto gehörte glücklicherweise dazu und nicht nur das: wir konnten den Endurance als drittschnellstes Auto bewältigen und gleichzeitig, sozusagen als Krönung des Ganzen, das Fuel Event gewinnen. Unser Renner benötigte für die Strecke den wenigsten Sprit, was uns zum 2. Platz im Skid Pad dann noch eine weitere Siegtrophäe einbrachte.
Entsprechend gab es dann am Abend bei der Siegesfeier allen Grund zur Fröhlichkeit, gedämpft nur durch die allgemeine Coronalage und entsprechende Einschränkungen.

Der F-115 in voller Fahrt im Endurance

Am nächsten Tag ging es dann an den Rückbau aller Installationen und ans Verladen der ganzen Materialien und des Teams, um dann die Heimreise nach Karlsruhe anzutreten, die für alle dann Freitagnacht heil ihr Ende fand. So können wir dieses Event in Österreich, nach unserem letzten Besuch 2017, als vollen Erfolg verbuchen. Gleichzeitig war es für viele Teammitglieder auch das erste Formula Student Event.

Guter Wirkungsgrad: 3 Pokale auf einem Event gab es noch nie.

Leider mussten wir unser zweites Event in Barcelona zwischenzeitlich absagen. Spanien wurde zum Hochrisikogebiet erklärt und eine Reisewarnung ausgesprochen. Unter diesen Umständen ein Team dorthin zu schicken, hielten wir nicht für verantwortbar.
So bleibt uns nach dem Red Bull Ring in Spielberg noch ein wenig Zeit, um uns auf den Wettbewerb in Hockenheim vorzubereiten. Dort wird es, auch wieder coronabedingt, zu erschwerten Bedingungen kommen. Nur 8 Teammitglieder dürfen sich vor Ort um das Auto kümmern und die dynamischen Wettbewerbe absolvieren. Die statischen Events finden online statt, was eine ganz neue und sehr spezielle Herausforderung für alle teilnehmenden Teams darstellen wird. Drückt uns die Daumen, dass wir mindestens ebenso erfolgreich abschließen wie die bei Formula Student Austria.
Und wie immer müssen wir uns bei allen bedanken, die uns dieses tolle Erlebnis, vebunden mit großartigen Erfahrungen erst ermöglichen: der Hochschule, den Sponsoren und Helfern und den Familien und Freunden, die auf viel Zeit mit uns verzichten mussten.

Mission accomplished 🙂