Endlich: Gesamtsieg in Hockenheim bei FSG!

Mit der Formula Student Germany stand vom 15.08 bis zum 21.08. 2022 unser letztes Event für diese Saison auf dem Programm. Da uns das Camping am Hockenheimring zu teuer war, entschieden wir uns für eine wesentlich günstigere Campingmöglichkeit mit nur 20 Minuten Fahrzeit vom Ring entfernt. (Günstig gelegen, mit allem drum und dran, sowie einem See).

Wir starteten dienstags mit dem mittlerweile routinierten Aufbau unseres Camps. Während ein Teil noch mit dem Aufbau beschäftigt war, fuhr der andere Teil bereits zum Hockenheimring, um dort unsere Pit zu beziehen. Direkt im Anschluss ging es zum Scrutineering. Wie auch bei dem Event zuvor gab es nun nichts mehr zu beanstanden und der erste Event Programmpunkt war erfolgreich abgehakt.

Das Auto wird auf Herz und Nieren geprüft. Stimmen Reglement und Sicherheit?

Der nächste Tag hatte ein straffes Programm. Am Vormittag fanden Tilt, Noise und Brake Test statt. Auch hier lief alles routiniert ohne Probleme ab. So konnten wir Stück für Stück die restlichen Scrutineering Sticker auf dem Auto sammeln. Am Nachmittag ging es dann weiter mit den Statics, zunächst mit dem Engineering Design. Neben Plakaten zur Veranschaulichung bestimmter technischer Funktionen und Arbeitsabläufe, hatten wir auch unseren Ersatzmotor als Veranschaulichungsobjekt mitgebracht.

Nicht nur das Auto wird geprüft, auch das Team wird abgefragt

Nach dem Engineering Design war die Präsentation des Cost Reports dran. Hier konnten wir neben dem schnellen Raussuchen der geforderten Daten auch bei der Erklärung der kalkulierten Werte punkten.  Auf der TODO Liste standen jetzt nur noch Business Plan Presentation, Skid Pad, Autocross und Endurance.

Die Unterlagen für den Cost Report. Das gesamte Fahrzeug mit jedem Bauteil irgendwo in den Tabellen

Mit dem Business Plan ging es dann am nächsten Tag auch direkt weiter. Da wir für den ersten Zeitslot eingeteilt waren, durften wir direkt um 09:45 mit der Präsentation loslegen. Für die Präsentation hat man genau 10 Minuten Zeit. Unsere beiden Präsentatoren schafften hierbei eine Punktladung. Der Timer klingelte genau in dem Moment, in dem das letzte Wort ausgesprochen wurde. Perfekt! In der anschließenden Fragerunde wurden dann knifflige Fragen gestellt. Abschließend gab es noch ein Feedback, was man hätte besser machen können und damit war auch diese Disziplin geschafft. Der Rest des Tages hatte keine offiziellen Programmpunkte mehr und so ging es an das Vorbereiten vom Auto für die morgige Acceleration und das Skid Pad. Auch nutzen einige die Chance, bei anderen Teams vorbeizuschauen, Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen. Für so etwas gibt es natürlich keine Punkte, ist aber ein sehr wichtiger Bestandteil der Formula Student. Der Austausch der Teams untereinander, sich gegenseitig zu helfen, all das funktioniert in der Formula Student, obwohl man gegenseitig konkurriert. Neben dem Gewinnen steht bei allen Teams nämlich in erster Linie das Ziel, dass das Auto überhaupt fahrfähig ist.

Für einen kurzen Besuch bei unseren Sponsoren ist immer Zeit

Am Freitag standen, wie bereits angekündigt, Acceleration und Skid Pad auf dem Eventplan. Los ging es zunächst mit der Acceleration, bei der wir eine Zeit von 4,409 Sekunden erreichten. Beim anschließenden Skid Pad konnten unsere beiden Fahrer eine sehr gute  Durchschnittszeit von 4,941 Sekunden herausfahren. Die Zeiten der Teams lagen sehr eng beieinander. Am Ende entscheiden Zehntel Sekunden für den 1. Platz. Nachmittags wurde dann noch ein gemeinsames Foto mit allen Teams gemacht. Insgesamt nahmen bei der 16. Auflage von FSG über 90 Teams mit um die 2600 Studenten teil. Auch einige Sponsoren waren vor Ort vertreten. So nutzen wir den restlichen Nachmittag, um ein paar unserer Sponsoren Besuch abzustatten, Kontakte zu pflegen und ein paar schöne Bilder zu machen.

Der F-116 nach dem erfolgreichen Beschleunigungsrennen

Samstagnachmittag ging es dann mit der Autocross weiter. Hier konnten wir eine Zeit von 86,161 Sekunden  erzielen. Nach fast 3 Events war manchen der Stress und Schlafmangel mittlerweile anzusehen. So kam es nicht selten auch mal vor, dass die Pausen für einen kleinen Powernap genutzt wurden, um etwas Energie zu tanken. Am Abend fand der erste Teil der Award Ceremony statt. Im Gegensatz zu anderen Events gibt es bei FSG nur für den ersten Platz der jeweiligen Kategorie einen Pokal. Doch beim Skid Pad reichte unsere Zeit für den ersten Platz. In der Acceleration und in der AutoX wurden wir jeweils 4. Auch in den statischen Disziplinen konnten wir gute Plätze belegen: 3. im Cost Report, 4. im Engineering Design und 5. Platz im Business Plan.

Doch groß Feiern stand noch nicht auf dem Programm, denn am nächsten und letzten Tag von FSG fand die Endurance statt, die Disziplin, die zeigt, ob das Auto den Anforderungen für eine längere Fahrt gerecht wird. Insgesamt müssen 22km absolviert werden. Klingt eigentlich gar nicht viel und doch ist diese Disziplin jene, die sowohl für Fahrer als auch für den Rest des Teams für Nervenkitzel sorgt. Bei gut gefüllten Tribünen ging es für uns in der Nachmittagshitze los. Unsere beiden Fahrer fuhren souverän Runde für Runde das Auto bis ins Ziel und erzielten eine sehr gute Zeit von 24,734 Minuten. Danach hieß es Pit abbauen, bevor es dann am Abend zum zweiten Teil der Award Ceremony ging. Es war für uns bereits klar, dass wir den ersten Platz in der Endurance erzielt hatten. So ging es für uns auf die Bühne, um den Pokal dafür entgegenzunehmen. Kaum zurück am Platz wurden wir erneut auf die Bühne gerufen. Auch in der Efficiency hatten wir den 1. Platz belegt. Die Freude über unsere Platzierungen war sehr groß. Neben den eigentlichen Disziplinen werden auch immer wieder spezielle Awards vergeben. Bei FSG gibt es den Sportsmanship Award. Dieser wird an das Team vergeben, welches den anderen Teams am meisten geholfen hat. Gemessen wird dies an der Anzahl der Nominierungen durch andere Teams. Während des Events haben wir immer wieder Teams ausgeholfen, sei es Schweißen oder sogar auch mal etwas fräsen bis zum nächsten Tag. Offensichtlich hatten wir so viele Nominierungen erhalten, dass wir nun den Sportsmanship Award bekamen. Die Freude darüber riesig! Doch wer jetzt denkt, das wars jetzt mit der Preisverleihung, der irrt. Denn jetzt ging es an das Zusammenrechnen der Punkte, um den Gesamtsieger festzustellen. Mit insgesamt 773,74 Punkten erzielten wir den Gesamtsieg in der Verbrenner Kategorie bei FSG. Was für eine Sensation! Und so ging es zum letzten Mal auf die Bühne, um diesmal den Pokal für den Gesamtsieg entgegenzunehmen. Bei der anschließenden Party wurden die Erfolge ausgiebig gefeiert.